Sozialkompetenz
Eine demokratische Gesellschaft benötigt Mitglieder mit sozialer Kompetenz für die Anerkennung anderer Sicht- und Lebensweisen. „starke Schüler stärken Lehrer“ geht dieses Thema von zwei Seiten an. Einmal direkt über gruppendynamische Prozesse, andererseits aber auch über die Arbeit mit der individuellen Persönlichkeit.Im Vordergrund stehen dabei die Selbstständigkeit und Selbstbestimmung, die Erarbeitung eigener Strategien im Umgang mit Anforderungen, die sich aus dem Sozialleben ergeben und das reflektive Verständnis für andere Handlungsformen und -herangehensweisen.Aus den angebotenen Kursen für die Persönlichkeitsentwicklung, ergeben sich Interessengruppen unter den Teilnehmern. Sie formulieren Bedürfnisse, Wünsche sowie Ziele und entdecken Gemeinsamkeiten zu anderen Teilnehmern. Das Entdecken von Gemeinsamkeiten ist für die meisten Teilnehmer ein überraschender Effekt, da sie sich oftmals isoliert betrachten. Wichtig im Gegensatz dazu ist aber auch das Erkennen von Unterschieden und die Entwicklung einer Akzeptanz und Toleranz zu den Differenzen.
Warum aber erscheint die Sozialkompetenz so wichtig. Einfach gesagt: Das Thema wird kommuniziert und existiert deshalb. Richtig, aber warum wird es überhaupt kommuniziert? Wie schon des Öfteren beschrieben, hat sich die Gesellschaftsstruktur hinsichtlich einer kollektiven Individualisierung verändert. Das Voranschreiten der informationsverbreitenden Technologien Vieles Angelegenheiten des Alltags oder des Berufs können mittlerweile allein erledigt bzw. bewältigt werden. Sogar eine soziale Bedürfnissbefriedigung ist unabhängig von real vorhandenen sozialen Akteuren möglich.
Zuzüglich treibt die Globalisierung in Form von Bevölkerungsbewegungen über den gesamten Erdball dazu bei Kulturen zusammenzubringen. In den engen Räumen urbaner Systeme sind sie gezwungen miteinander zurecht zu kommen, ein Verstehen des Anderen ist dadurch aber nicht zwangsläufig gegeben. Ganz im Gegenteil, es kann sogar dazu führen, dass eigene Identitäten einer Falscherkennung unterliegen. Sozial- und Kultursysteme geraten in ihrem Verständnis durcheinander, wie sollen da ihre Mitglieder soziale und kulturelle Verhältnisse im Sinne eines humanistischen Gedanken so aufbauen, dass sie sich ohne Konflikte vertragen?